Dienstag, 02.08.2022

Museum für angewandte Kunst und Rothmayer Villa

Die Ausstellung „Die Geschichte eines Hauses und einer Familie“ ergänzt das Gebäude von 1928/29 durch restaurierte Innenräume mit originalen Möbeln und authentische Artefakte aus dem Nachlass der Rothmayers - kleine Kunstwerke, Glasskulpturen, Naturobjekte und eine Reihe anderer, auf den ersten Blick gewöhnlicher Gegenstände. Nur dort, wo der Besucherverkehr es erfordert, wurden ein paar Möbelstücke feinfühlig hinzugefügt.

Das Ausstellungskonzept basiert unter anderem darauf, die Innenräume und den Garten möglichst im Zustand um die Wende der 1950er/1960er Jahre zu restaurieren. Die Villa gehörte damals zu einem der kleineren Zentren informeller Kulturveranstaltungen in Prag, und diese Zeit ist auch fotografisch am besten dokumentiert. Die Ausstellung im Untergeschoss, Erdgeschoss und ersten Obergeschoss widmet sich nicht nur dem Schaffen von Otta und Božena Rothmayer, sondern erinnert auch an ihren damaligen künstlerischen Freundeskreis und diente auch für deren Ausstellungen.

Der Architekt Otto Rothmayer entwarf 1928 ein Haus für seine Familie, inspiriert von der Villa Stadion, die ein Jahr zuvor nach Plečniks Entwurf in Ljubljana gebaut worden war. Plečniks Pläne für ein kleines Gebäude mit einfachem Grundriss und räumlicher Lösung adaptierte er gemäß seinem architektonischen Empfinden im schlichten Stil der klassizistischen Moderne. Er übernahm zwar die Raumordnung und die Dimensionen der Räume, passte deren Nutzung aber an die Bedürfnisse seiner Familie an. Dies wirkte sich auch maßgeblich auf das Erscheinungsbild der Vorderseite der Villa aus, die von mehr Fenstern durchschnitten wird, die mehr Licht in die Räume bringen. Die Prager Villa ist einfacher im Ausdruck, ohne dekorative Elemente, anstelle eines niedrigen Daches mit einer großen flachen Terrasse im obersten Stockwerk. Ein markanter Teil des Hauses ist die zylindrische Treppe mit einfachen, aber künstlerisch beeindruckenden architektonischen Details. Groß,