Donnerstag, 04.08.2022

Alte Kläranlage und Messepalast

Heute lasse ich etwas langsamer angehen, denn es ist mit über 30 Grad ziemlich heiß,  und starte erst um 10:30, da ich eine Führung durch die alte Kläranlage Prags in Bubeneč gebucht habe.

Die Gruppe stellt sich als bunte Mischung heraus: 5 Kindergartenkinder mit zwei Betreuerinnen, ein Großvater mit zwei halbwüchsigen Enkeln, ein älteres Paar mit Enkel und ich. Na, das ist doch was.

Das gut erhaltene Gebäude der alten Kläranlage in Bubeneč ist die älteste erhaltene Anlage ihrer Art in Europa, eine einzigartige Industriearchitektur, ein einzigartiges Öko-Denkmal von Weltbedeutung, das sowohl aus architektonischer als auch aus technologischer Sicht interessant ist. Damals maß das Prager Kanalnetz etwa 90 km. Das Areal der Kläranlage des Projekts Lindley wurde in den Jahren 1900 - 1906 als Teil des neuen Prager Kanalisationssystems gebaut, das für 700 000 Einwohner ausgelegt war. Die Sedimentationsanlage in Bubeneč war das erste größere Gebäude der Wasseraufbereitung in Böhmen. Es besteht aus einem Hauptbetriebsgebäude mit zwei Schornsteinen      , einem Rauch- und einem Lüftungskamin. 

Die Führerin erklärt uns  bei dem Besuch des unterirdischen Betriebsgebäudes in den einzelnen Räumen die Funktionsweise der noch existierenden Exponate - leider nur auf tschechisch, aber es gibt ein deutsches handout-    


Austragsschleusen    mit  mechanischen Rechenfängern   (die Funktionsweise wird uns demonstriert)

Ein Höhepunkt ist der zweistöckige Maschinenraum mit zwei rekonstruierten Dampfmaschinen aus dem Jahr 1904, die beide noch funktionsfähig sind, unter denen sich Flutpumpen befinden

Zum Abschluss gibt es noch eine Fahrt auf einem der Setzungsbecken  

Der Bau ist nicht nur funktional,  sondern es wurde auch Wert auf ästhetische Gesichtspunkte gelegt, wie die Treppe    oder auch die Bodenfliesen     zeigen, und auch die 

Backstein-Arbeiten     sind kunstvoll ausgeführt.

Nach einer Stunde unter der Erde habe ich mir einen Kaffee verdient. Im angeschlossenen Cafe gibt es einen guten Meinl und frisch gestärkt laufe ich zum S-Bahnhof, fahre 2 Stationen und landen im Bahnhof Masaryk. Wie schön, ihn als Ankommende zu erleben.

Kurz mit der Strassenbahn gefahren , besuche ich den Messepalast    , um noch in die Welt der Malerei einzutauchen.